„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Cabrio-Umbauten der zweiten Generation Toyota Celica.

TROPIC in Deutschland, Crailsheim: Jürgen G. Weber lernte im Frühjahr 1980 in Kalifornien bei American Custom Coachworks, wie man Serienautos zum Cabrio umrüstet. Seine Firma Tropic Automobil-Design GmbH aus Crailsheim war der erste Karosseriebetrieb, der in Deutschland Toyota Celica zum Cabrio bzw. zum „Targa“ (darf nicht verwendet werden, da von Porsche eingetragene Marke) umbaute. Die Umbauten waren von Toyota genehmigt worden und wurden offiziell über Toyota Händler vertrieben. Auch die Toyota-konforme Werksgarantie blieb erhalten. Die Produkthaftung übernahm Tropic. Unterstützung erhielt Tropic von H. P. Schwan, der später die dritte Generation zum Cabrio umrüstete. Ungefähr zur gleichen Zeit kam  der  Karosseriebetrieb Voll aus Würzburg-Heidingsfeld ins Spiel. Jeder bei Voll umgerüstete Toyota Celica erhielt eine Plakette, die im Motorraum angebracht war.

Tropic Sunchaser entspricht Griffith Sunchaser – (Kopie aus Tropic-Prospekt )
Tropic und Griffith verwendeten das gleiche Werbematerial, was darauf schließen lässt, dass die Umbauten nach identischem Muster gebaut wurden. Griffith Prospektkopie aus amcsundancer.wordpress.com/tag/griffith-sundancer/
TX22 – warum ausgerechnet 22 anstatt 40 mag Geheimnis von Tropic bzw Griffith bleiben

Alle angebotenen Modelle kamen in für den Umbau betracht. Beim Coupé die Versionen LT, ST GT. Beim Liftback die Versionen: ST, XT, GT. Identisch zu den geschlossenen Originalen blieben Leistung, Gewicht, Abmessungen, Verbrauch und die Farben. Die Sonderausstattungen ebenfalls.

Tropic bot 3 Umbauten an, die alle mit dem INSTRUCT-systemverstärktem Rahmen und Rostversiegelung ausgestattet waren. Alle Preise aus Autozeitung 20/1981

Cabrio auf Basis Coupé: Stoffverdeck aus Vinyl-Spezialverdeck-Stoff oder gegen Aufpreis original Sonnenland-Stoffverdeck. Dachmechanik kunststoffbeschichtet. Cover für Verdeck. Aufpreis LT DM 8230-

Sunchaser auf Basis Coupé: Fiberglas-Überrollbügel (Speziallack) mit integriertem Stahlrahmen und seitlichen Trapezblechen. Hardtop mit Vinyl bezogen. Sandwich-Bauweise, innen mit Paneelen gepolstert. Verdeck mit Drehmechanik. Spezial-Vinyl-Verdeckstoff. Aufpreis für LT DM 6800.-

TX22 Sport auf Basis Liftback: Integrierter Überrollbügel aus Stahlprofilmaterial, Fiberglas- Verblendungen mit Speziallackierung. Hardtop mit Vinyl bezogen. Innen gepolstert. Aufpreis für ST DM 7265.-

Höher-gradige Modelle wie XT, ST und GT kosteten weiteren Aufpreis. Die Produktion endete 1981 mit dem Wechsel von zweiter auf dritte Celica-Generation. Ende 1982 musste Tropic Konkurs anmelden. Die Karosseriefabrik Voll wurde 1984 an die britische Firma Hammond aus Dover verkauft.

Exakte  Produktionszahlen sind nicht bekannt, ebenso die noch verbliebenen Exemplare. Laut celica-fan.de wurde ca. 50 Cabrios und 130 bis 150 Sunchaser gebaut. Am beliebteste war der TX22 mit rund 250 Exemplaren. In den USA baute die Firma ASC -America Sunroof Company – Toyota Celica (spätere Generationen?) zum Cabrio um

Die Firma Tropic rüstete neben Toyota Celica einige BMW, den Honda Prelude sowie den Ford Fiesta um, der bis zu DM 18.000 Aufpreis kostete. Opelhändler Häusler in München orderte bei Tropic mehrere Tausend Opel Ascona Cabrios, wobei nur zwei Prototypen entstanden.

wenn bei Voll umgebaut, dann sollte eine ähnliche Plakette im Motorraum sein

GRIFFITH in USA, Fort Lauderdale, Florida: Jack Griffith war in den USA ein bekannter Spezialist für Cabrio Umbauten. Kurz nach Vorstellung der 2nd Celica Generation begann er mit den Umbauten, die laut Brian Longs „Celica und Supra“ Buch bei Tickfort gefertigt wurden. In Brian Longs Buch ist anscheinend die Zeitachse nach hinten verschoben worden. Der TX22 Sport soll erst im August 1981 vorgestellt worden sein.

Griffith Legato, Der „Targa“ auf Basis von Celica XX/Celica Supra MA4# gilt als der heilige Gral der Supra MKI. Da sich der längere Radstand ausschließlich vor der A-Säule befindet, entspricht die Machart der des TX22.

Bilder aus der Szene, die bei diversen Celica Treffen fotografiert wurden

Das Tropic Cabrio von Alain Velleur ist heute noch in seinem Besitz
der TX22 Rundscheinwerfer könnte beweisen, dass bereits 1978/79 vor Modellpflege der zweiten Generation die ersten Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass der Liftback nachträglich umgebaut wurde
Das Cabrio von Barbara Hahn (Autotechnik Hahn Kulmbach) erlitt bei einer Anfahrt zu einem Celica Treffen Totalschaden. Im Hintergrund links müsste ein 40er Tropic mit Rundscheinwerfer stehen.
Zwei auf einen Streich – Tropic Cabrio TA40, im Hintergrund ein T16-Cabrio von Schwan
der bekannteste Sunchaser in der Toyota Szene von Stefan Blasczyk, Celica Club Oberfranken. Heute haben Mensch und Maschine ein „H“ Kennzeichen
Der Tropic Sunchaser ist heute wieder im Besitz von Stefan
Auf der Innenseite des Bügels wurde der Schriftzug verewigt
Die Original-Plakette bleibt unverändert
Tropic Sunchaser mit Original-Tropic Verdeck. Bei geschlossenem Verdeck wird die Chromleiste verdeckt
Tropic Sunchaser mit nachgerüstetem 3-Scheiben-Verdeck. Bei geschlossenem Verdeck bleibt die Chromleiste sichtbar
der grüne Serienlack hat was „Englisches“ – optimal für Cabrio und Sunchaser
der TX22 war der Liftback „Targa“, der seine Tropic-Bezeichnung …
….. „TX22 Sport“ an der B-Säule stehen hatte
baugleich zum TX22 Tropic war der TX22 Griffith – hier beim 94er Treffen in Winterthur
hier das Griffith Logo
auch aus diesem Blickwinkel war der TX22 das schönere Auto im Vergleich zum geschlossenen Liftback
Auch am TX22 war die Katzentreppe (fast) ein MUSS in den späten 80ern
Der Steg im Grill gehört zu US-Sondermodellen wie den „10th anniversary“ Celica GT (RA4#)
Targa auf Basis TA40 Liftback, der TX22 Rundscheinwerfer von Elvira Weis, hier beim 93er Treffen in Bochum
Besitzer Wendelin „Hacky“ Hackenbuchner: Es ist ein mit dem Grill des MA46 umgebauter Tropic TX22 (Information des Vor-Vorbesitzers Dieter Meitinger)
kompletter Heckumbau im „Legato Style“: Das Heckblech des Liftback TX22 wurde herausgetrennt und ein MA46-Heckblech eingeschweißt. Auch die Abrisskante ist Eigenbau von Dieter. Die komische Lackierung stammt von Hacky.
hier zum Vergleich die Heckansicht des TX22 (Rundscheinwerfer)

Recherchen/Quellen: celica-fan.de, Ascona Cabrio.com, Kopie Originalprospekt, Celi News Archiv