„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Dokumentation über Celica XX, Celica Supra MK I, MA45, MA46, MA47 ….

Toyota USA und die Händlerschaft hatten schon während der ersten Celica-Generation auf Verlängerung des Radstands (Wheelbase) zugunsten einer größeren Motorisierung gedrängt. Zur Modellpflege 1976 wurde schließlich der Radstand von 2425 mm (95,5 inch) auf 2500 mm (98,5 inch) verlängert. Der Radstand 2500 mm wurde für die zweite Generation ab Produktion August 1977 beibehalten. Hubraumstärkster Motor war der 22R-Reihenvierzylinder mit 2347 ccm, wie er bei der Modellpflege (Rechteckscheinwerfer), unter anderem im Celica GTA „10th anniversary“ Sondermodell (RA4# Coupé) zum Einsatz kam.

Mitbewerber Nissan war mit dem Datsun 280ZX mindestens einen Schritt voraus. Der Datsun 280 ZX (Typecode S130 von 1978 bis 1983) war sowohl als 2-Sitzer, sowie als 2+2 mit einem 2734 ccm Sechszylinder erhältlich und setzte Toyota Celica unter Druck. Hinweis JDM bedeutet Japaneese Domestic Market

JDM Prospekt Celica XX 1978: Links MA45, rechts MA46

Nach Einführung der TA/RA40 Serien begann Toyota mit der Entwicklung der verlängerten Celica. Der Radstand wuchs von 2500 mm ( 98,5 inch) auf 2630 mm (103,5 inch). Um dies in der Typbezeichnung zum Ausdruck zu bringen, nannte man das Model Celica XX (double X means large). In Japan blieb man den Multiply-Choise-System treu und bot drei Ausstattungsvarianten (L, S, G) mit zwei Motorisierungen als 2 Liter und 2,6 Liter an

Das L-Modell war im Prinzip nur an der Radgröße und dem Felgendesign von S und G zu unterscheiden

Typecode MA45, MA55 (JDM): M-EU Sechszylinder-Maschine (OHC) mit 1.988 ccm (125 SAE-PS bei 6000 Umin) war die Weiterentwicklung des 1965 im Crown MS4 vorgestellten M-Motors. Das JDM-Model wurde in Japan aus steuertechnischen Gründen verkauft und war in allen Ausstattungsvarianten verfügbar. Es gab nahezu keine optischen Unterschiede von MA45 zu MA46. Der MA46 hatte ein 2.6 Schild links unten im T-Grill. Einen weiteren Unterschied konnte man an Hand der Ausstattung feststellen, so hatte das G-Modell 195/70 HR14 Bereifung, während S und L mit 185/70 HR14 und plumperen Felgendesign auskommen musste. Die Modellpflege von August 1980 bis  Juli 1981 bekam den Typecode MA55.

FIN (Fahrzeug Identifikations Nummer in D, VIN Vehicle Identification Number in US/UK – Typenschild. Der  MA45 wurde nicht als GT geführt (fehlendes Q im Feincode).  Toyota mit DOHC-Motoren, 6-Zylinder SOHC sowie einige US-Sondermodelle haben ein „Q“ meist an vierter Stelle. Das „S“ hinter dem „Q“ ist der Ausstattungscode, steht vermutlich für „Sport“. A41 = Tsutumi Plant. Das Typenschild gehört zum MA45 von Rikard, Bild siehe weiter unten
reichhaltige Ausstattung für MA45 und MA46, Automatic als Option

Typecode MA46 (JDM): Nahezu identisches Fahrzeug wie MA45 aber mit 4M-EU Sechszylinder-Maschine (OHC) mit 2563 ccm, 140 SAE-PS bei 5400 Umin . Der 2,6 Liter war in Japan (1979) nicht in der einfacheren „L“ Ausstattung kombinierbar. Der MA46 ist die Basis für das in die USA exportierte Modell, ebenfalls mit dem Typecode MA46

MA46 US unterscheidet sich von MA46 JDM optisch durch das Kreuzdesign der Felgen. Im Grill stand EFI anstatt 2.6. Die Rückspiegel waren an der Tür montiert, nicht vorne am Kotflügel

Typecode MA46 (US) Obwohl die Bezeichnung Celica XX durchaus auf Verständnis gestoßen wäre, fiel in den USA die Entscheidung für den lateinischen Begriff Supra (oben, oberhalb). Celica Supra ist sozusagen die Celica oberhalb der „normalen“ Celica, was mit Motorisierung und Ausstattung zum Tragen kam. Dem „Double X“ ähnlich klingendes mexikanisches Bier soll auch eine Rolle gespielt haben. Die US-Version des MA46 entsprach im Prinzip der JDM-Version in der gehobenen „G“ Ausstattung.

Toyota Motor Sales USA 2/79
Identische US-Modelle MA46 L wie Linkssteuerung. JDM Modelle hatten ein Leerzeichen, kein R für Rechtssteuerung. Q bedeutet: dass das Fahrzeug Toyota-intern als GT eingestuft wurde. Colorcode 128 ist silber, 474 braun. Beide haben das W50 5-Gang Schaltgetriebe. Auch diese Fahrzeuge wurden in Plant A41 = Tsutsumi Plant produziert. Die gesamte Produktionszahl ist mir nicht bekannt, deshalb suche ich ein „höheres “ Typenschild. MA46 Highscore Framenr
SOHC Reihensechszylinder. PS Angaben sind je nach Land verschieden – 108 bis 125 PS

Zwiespältig fiel die Kritik im bekannten Fachmagazin „Road & Track“ aus. Einerseits lobte man die Ausstattung im Vergleich zur Celica „but with schmaltz“, andererseits kritisierte man, dass Toyota „ride control“ zugunsten „excessive softness“ geopfert hat. Im Vergleich zu Alfa, BMW und weiteren Europäern war das Fahrzeug  in Bezug auf Bremsen, Kurvengeschwindigkeit und Fahrstabilität weit unterlegen. Die Scheibenbremsen waren nicht viel besser als die Scheiben/Trommel-Kombination der normalen Celica und neigten zu Fading. Celica  Supra ist ein „enigma“, schrieb der Redakteur, ein Rätsel im europäischen Styling. Sanft, leise, luxuriös, gut ausgestattet und von hoher Qualität. Doch sie ist kein Sonderangebot. Mit $9578 teuerer als ein Mazda RX7 ($ 7995), jedoch billiger als ein Datsun 280 ZX ($9889). Doch  Celica Supra hat weniger sportlichen Charakter als die beiden Mitbewerber und ist nichts anderes als ein Boulevard-GT.

Die Ausstattung des US-MA46 entsprach im Prinzip der des JDM-MA46 (XX anstatt Drachen im Lenkrad)

Typecode MA47, MA56: Im letzten Produktionsjahr August 1980 bis Juli 81 erhielt der lange Liftback sein wichtigste Update. Anstatt des 2,6 Liters kam der 2759 ccm große SOHC Reihensechszylinder 5M-E mit EFI Benzineinspritzung sowie die optionale 4-Gang Automatic A43D zum Einsatz. Mit Anpassung des Typecodes stieg auch die Ausstattung, die nun ein Sports Performance Package als Option bereit hielt. Bedeutete: Einen Front-, sowie Heckspoiler, weiße Schrift auf den Reifen. Sport-Stoßdämpfer sowie Sportfedern und ein Sonnendach ab Werk. Der Prospekt spricht von der ultimativen Celica. In Japan bekam die Modellpflege den Typecode MA56

im Vergleich zu MA46 ein weniger übersichtliches MA47-Typenschild. Der Plant-Code fehlt
Unterschied zu oben: XB anstatt 9B. HQ anstatt MQ. Transmission A43D anstatt W50 (oben Schaltgetriebe, unten Automatik)
optionales Sports Performance Package
aus Prospekt Celica by Toyota, Toyota Motor SalesUSA 1981

Bilder aus der Szene:

MA46 von Dennis aus Dänemark. Er hat das Auto persönlich in den USA abgeholt
MA46 von Günter
MA45 von Rikard aus Schweden. Man erkennt den JDM an den Außenspiegeln. Mehr Bilder unter Instagram celica_xx_supra
Restaurationsobjekte MA46 und MA47 von Alain Velleur. Bei Interesse: Er ist in Facebook erreichbar
am Heck erkennt man den MA4# an den markanten Heckleuchten
die meisten MA4# der „alten“ Celica Szene stammten von GIs, die zurück in die Staaten kommandiert wurden
MA4# aus Roth südlich von Nürnberg. T5 gehört eigentlich zu einem frühen deutschen Ford Mustang, der nicht Mustang heißen durfte, weil Krupp und Kreidler die Namensrechte an „Mustang“ besaßen.
Ein weiteres Thema wird sein: Celica RA42 Sondermodelle wie hier ein USGP RA42 von 1980, von dem je 2000 Stück in Rot, Weiß und Blau produziert wurden.
TA40/RA40 Liftback. Die Differenz gemessen am Schweller vorne von Radhaus zu Türspalt beträgt 11cm. Beim TA40 ist der Abstand 28 cm, beim MA4# 39 cm lang. Danke an Alain Velleur, dem dieser exzellente Rundscheinwerfer gehört

Credits: Dennis Möller (DK), Richard Kubitza (D), Liam Stewart (USA), Rikard Stonelöf (S), Alain Velleur (D), Günther Wildberger (D)

Links: https://www.toyota-supra.de/ – https://www.celica-supra-team.ch/ https://www.supra-forum.de/ – https://www.celicasupra.com/ – https://www.jza80.de/

Quellen/Source: Prospekt Celica XX Japan 1978, Celica Supra by Toyota US 1979, Celica by Toyota US 1981, https://en.wikipedia.org/wiki/Toyota_Supra, CeliNews Archiv

I´m looking for: VIN-plate of MA46 framenr > 109839, plate of MA42, MA45, MA46 (JDM), MA47 Framenr > 4436, Any Plate of MA4 with automatic transmission. Also looking for copy of brochure 80/81er MA55 (JDM) and GA4# (JDM) to complete this documentation redaktion@celinews.de / Facebook Kolb Michael