„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Der Celica Club Oberfranken (CCO) versorgte sich unter anderem mit Ersatzteilen aus nicht mehr restaurationswürdigen Fahrzeugen. Die meisten Club-Mitglieder waren bzw. sind „gelernte Handwerker“, die mit Werkzeug umgehen konnten. Einzig ich war die Ausnahme, quasi ein Seehund mit zwei linken Flossen. Doch fotografieren und nette Sätze schreiben, das war und ist und wird immer mein Ding bleiben. Hier die Geschichte der CCO-Schlachtfeste

1982 kaufte ich einen Celica TA23 GT – blind! Das Auto entpuppte sich als ehemaliges Wettbewerbsfahrzeug: Einer der beiden Vergaser war defekt, das Fahrwerk ausgelutscht, die Stoßdämpfer mit Kabel gesichert. Auf der wöchentlichen Fahrt von München nach Hause, verlor ich auf der A3 bei Feucht einen Kampf gegen einen BMW 320. Weißer Rauch stieg auf, doch der Motor  schaffte die letzten 150 Kilometer mit ungefähr 30 km/h.

die wöchentliche Tour klebte auf dem Heckspoiler: Rehau – Schwabing . Schwabing – Rehau

Nachdem ich ungefähr 5000 DM investiert hatte, lief der GT wie eine Wildsau. Autotechnik Hahn in Kulmbach hatte den Zylinderkopf einer 2T-G Tauschmaschine bei Kfz-Technik Wagner überarbeiten lassen. Auf der abschüssigen Autobahn bei Ingolstadt standen über 215 km/h auf dem Tacho und ein Audi verschwand im Rückspiegel.

Rost war der größte Feind und der Verfall war nicht zu übersehen. Wie gesagt, das Talent ein Auto zu restaurieren, geht mir völlig ab. Also kaufte ich im August 1983 beim Mercedes Händler Scheuerecker in Bayreuth einen Celica Supra MA61: 11 Monate alt, 11.000 Kilometer mit 11.000 DM Nachlass im Vergleich zum Listenpreis.

Den TA23 GT degradierte ich zum Winterauto und beschloss, ihn mit rotem Lack anzupinseln. Mittlerweile hatte ich Günter Scheer kennen gelernt, mit dem ich Ende 1985 in der „Casablanca“ den Celica Club Schwarzenbach/Saale gründete. Er besaß mindestens zwei TA23 Bei meinem war über Winter bei –28 Grad der Kühler geplatzt. Ok! Wir machen ein TA23 Schlachtfest.

eigentlich waren keine größeren Durchrostungen erkennbar – man hatte schon Schlimmeres gesehen
Günter hatte in seiner Zweit-Garage einen TA23 mit ehemaliger WUN-Zulassung gelagert. Der gehörte Bino Schneider, der später mit seinem TA40 GT „Rundscheinwerfer“ Clubmitglied wurde
awengla Rumkasperei gehört dazu
Günter beim letzten Probesitzen
Meine Meinung: Aus heutiger Sicht war dieses Schlachtfest eine Sünde
die Reste auf den LKW und ab – der Schrottplatz befand sich damals in Hof nähe Güterbahnhof

Am 9. August 1986 bei der nationalen Präsidentensitzung in Abwesenheit von Günter und mir, wurde der Celica Club Schwarzenbach/Saale in Celica Club Oberfranken umbenannt. Wenig später trafen sich in der Ludwigsburg (damaliges Wirtshaus in der Ludwigstraße in Hof) die fünf ersten Mitglieder des CCO: Arnold Thomas, Hechtfischer Thomas, Kolb Michael, Scheer Günter und Torn Otto.

CCO 2003 beim eigenen Treffen in Kulmbach: Otto Torn (links außen) war der erste „Nicht-HO-ler“ im Club. Er schleppte neue Mitglieder aus BA, BT, CO, KC und KU an, wie z.B Stefan Blaszyk (Mitte) und daneben Frank Möckel, die er mit nach Weinfelden lotste. Rechts außen Peter Böker.
Ottos 1985er AT160 war in der Celica Szene eine feste Bank
Der vorher von ihm gefahrene Celica TA28 Liftback war das nächste Opfer. Tatort: Kasendorf im Landkreis Kulmbach. Links der Herbert, der den Frontlader zur Verfügung gestellt hat
Thomas mit Lockenköpfchen, rechts daneben Otto
links Thomas Hechtfischer, der selbst einen TA28 fuhr
der Zeitpunkt Herbst 1986 kann an Hand der Lackierung und des Design des TA23 von Thomas einigermaßen bestimmt werden.
Otto brachte auch Ed Kolb in den Club, der uns mit seinem TA60 ST auf dem Hockenheimring und in Burgdorf (CH) begleitete
hier Eds „Mondscheinwerfer“ bei der Internationalen in Hockenheim. Er klappte meist die Scheinwerfer auf, damit die nicht zum Mond schauen müssen
Eds zuvor gefahrener TA40 war auch nicht mehr der Schönsten einer, deshalb ….
… haben wir zuerst ein Mannschaftsfoto gemacht und dann losgelegt
jeder hatte seinen Job – ich meinen Fotoapparat
Rettet was zu retten ist !
die Fußmatten – ich brauche die Fußmatten !
Stefan hat eine Idee und setzt den Trennschleifer an und ….
hier das Celica TA40 Cabrio by CCO
na denn Prost, Bernd Wicklein (war ein 28er Fahrer)
dieses war der dritte Streich und der vierte folgt sogleich
rein zufällig hatte ich bei Autotechnik Hahn einen nicht mehr ganz so frischen Liftback fotografiert
rein zufällig wurde dieser Liftback unser nächstes Opfer. Die Firma Hahn hatte dem CCO das Auto zum Schlachten geschenkt. Das Coupé beschafften Frank und Stefan von Autotechnik Reschke aus Küps, ebenfalls ein Toyota Händler
Stefan organisierte das Schlachtfest vor seinem Grundstück. Otto und Frank bearbeiten hier das Coupé
aha, Thomas Hechtfischer hat Dichtungen für seinen Liftback gerettet
die beiden Celicas waren wirklich fix und fertig. Alle geretteten Teile wurden mittlerweile verkauft. Nachfragen zwecklos
Leider habe ich damals kein Mannschaftsfoto gemacht. Aber wir hatten unseren Spaß
und an Ende bleibt nur ein Haufen Schrott

michael kolb, 1986 – 1992, Februar 2021