„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Celica mögen. Exklusive Räder fahren. Farbe bekennen. Christoph Gadegasts Toyota Celica ist ein außergewöhnliches Auto mit nicht alltäglichen Details.

Oxygem ist nichts anderes als ein Kunstwort, das sich aus Celica, Oxigin (Räder) und Gemini (Lackierung) ableitet. Der Lack des niederbayerischen Herstellers Mipa hat die Sonne zu seiner besten Freundin erklärt, denn die Leuchtkraft des „Gemini“ zeigt enorme Wirkung. Dieses Auto kannst Du einfach nicht übersehen, vor allem weil auch die Beine zur Figur passen. Nichts kommt aus der Ramschkiste mit der Aufschrift „Geiz ist geil“, denn hier wurde ausschließlich edle und exklusive Ware verbaut.

Christoph übernahm sein erstes Auto von seinem älteren Bruder Silvio. Es war ein Celica des Typs T18 wie dieser der 5ten Generation aus einer Zeit, als Toyota Rallyegeschichte schrieb. Christoph verliebte sich in die runden Formen der japanischen Torte, doch sein Bruder verlangte das Auto unbedingt zurück. Soll er haben! Christoph zog deshalb los und kaufte sich seine eigene Celica mit 2 Liter 16V, in roter Lackierung und im original Zustand. Toyota lässt genügend Spielraum für individuelle Umbauten, weil selbst Sportcoupés ungewöhnlich hoch und schmal ausgeliefert werden. „Fahrwerk als erstes“, kommentiert Christoph die Tieferlegung mittels Weitec Federn und Dämpfer. Die Felgen fand Christoph nach langer Suche per Zufall – ein Volltreffer. Die 8×18 Zoll Oxygin Räder passen wie die Faust auf Auge. Das Design mit den außen aufliegenden Speichenfeldern harmoniert mit der properen Figur der runden Celica.

Die Carcept Heckschürze und Seitenschweller von Wühr waren schnell montiert. Doch die Erebuni Frontschürze hing so hoch, als ob sie für ein 4×4 Dreckschwein produziert worden wäre. Er schnitt die Schürze horizontal in zwei Teile und verlängerte das Ganzteil vertikal um 10 cm, wobei zwecks Stabilität einige Bleche in das GFK einlaminiert wurden. Durch die Verlängerung wuchs der Rachen zu einem gefräßigen Maul, dessen Streckgitter für tieffliegende Mücken zur tödlichen Falle wird.

trotz vertikaler Verlängerung baut die Erebuni-Schürze ziemlich hoch

Der Heckflügel ist der Hammer. Eigentlich gilt er als hoffnungsloser Fall, da aus Alu gefertigt und nicht mehr gestattet wird. Das besondere an diesem Flügel ist das in der Heckklappe verlegte Fangseil, das bei einem eventuellen Unfall den Abflug des Flügels verhindern soll. Der angeseilte Flügel besitzt ein Dekra Gutachten und ein Brandzeichen (TSUN21), wurde jedoch nicht im Brief eingetragen. Eine weitere Besonderheit ist der umklappbare Rückspiegel. Christophs Vater, ein Tüftler und Bastler, stellte den Spiegel auf ein drehbares Gelenk mit einer versteckten Öffnungselektrik

Die Cleanings umfassen die übliche Demontage von Wischer, Düsen und Logos. Nur an der Beifahrerseite fiel der Griff zum Opfer, denn auf der Fahrerseite wurde lediglich das demontierte Schloss verspachtelt. Mit dunkler Farbe würde das Auto nicht annähern so gut auffallen. Als Basis wurde ein Orange verwendet, bevor in mehreren Gängen Lasur und Klarlack aufgetragen wurden. Let the sunshine in. Auch die Blenden rund um das Cockpit durften in die Lackierkabine mit einrücken. Selbst das 28er Raid  besitzt außergewöhnliche Ausstrahlung. Der Kranz wurde in Glasfaser laminiert und wie der Hupknopf lackiert. Der Stern ist poliert und die Schrauben sind vergoldet. Die dem VW Passat entsprechende Lederausstattung entstand in Teamwork mit Oli Schröder. Oli machte die schwierigen Sachen wie Sitze, während Christoph die glatten Flächen bezog. Dem Kofferraum wurde die Lizenz zum Transportieren entzogen. Den Platz beanspruchen Car HiFi Module, die in die mit Leder bezogene Verschalung verschraubt wurden. Als nächstes ist die Optik des Motorraums an der Reihe.

Toyota Celica Typ ST182, Baujahr 1991

MOTOR: 2 Liter 16V (3S-GE), K&N Luftfilter, 156 PS, Motoroptik,

RÄDER: Oxygin SLC Chrom in 8×18 Zoll ET 20 mit 215/35 ZR18, 20mm Distanzscheiben rundum

FAHRWERK: Weitech Komplettfahrwerk in 40mm,

AUSPUFF: Serienanlage mit Anschweißrohren

SPOILER: Modifizierte Erebuni Frontschürze, Wühr Seitenschweller, Carcept Heckschürze, R1 Racing Aluspoiler mit Fangseil

INTERIEUR: 28er Raid Lenkrad mit polierten Stern, vergoldeten Schrauben, Glasfaser laminiert und lackiert, Sitze Celica Serie bei 2.0l 16V, Blenden in Wagenfarbe, weiße Tachoscheiben von Maxtuning, Leder (Passat Beige) nachträglich  bezogen, Kofferraumausbau mit Hilfe des Werkstoffes GFK

EXTRAS: Zierleisten, Düsen und Logos entfernt, Kotflügel und Seitenteile bearbeitet, einklappbarer Rückspiegel, Lackierung: Mipa Gemini, Blinker vorne flüchteten aus dem großen Maul in die Standlichter, die Standlichter bezogen ihr neues Zuhause in den Hauptscheinwerfern neben den H4 Glühwürmchen

DANKE AN: Oli Schröder (Leder), Vater Klaus-Dieter, Michael Purma (Lackierer) und an Bärchen für die Top Felgen, ganz besonders auch an Kathleen für ihr großes Verständnis… 

Celoxigem erschien in Autotuning Samurai 2/2005 (Japan Tuning) und in Autotuning 5/2005

Michael Kolb April 2005, reloaded für celinews.de Februar 2021