Toyota Supra für Meile und Treffen. Spätestens seit „the fast & the furious“ steht Toyotas stärkstes Fahrzeug im Scheinwerferlicht der Szene. Supra Fans geben Vollgas. So wie Dominik Beltre, der sein Traumauto aus Japan importierte.
Während Dominik noch einen Job im Irak zu erledigen hatte, erreichte das Fahrzeug im Container Bremerhaven. Die Kosten sollen kein Geheimnis bleiben: 16,000 Dollar waren für das „nackte“ Fahrzeug fällig, je 1000 Dollar „for shipping“ und Aufbewahrung. Wer nun die Meinung vertritt, dass ein serienmäßiger Supra mit relativ schmaler Bereifung und hochbeinigem Fahrwerk keinerlei Veränderungen bedarf, ist hier an der falschen Adresse. Dominiks erste Aktion galt dem Kauf von Karosserie-Anbauteilen, wobei Thomas Ritter (TR Lack & Design) die Aufträge zur Montage des Blitz-Bodykit, den Flügeltüren und der Lackierung erteilt wurden.
Die Blitz-Frontschürze hing schier in der Luft, weshalb TR das Ganzteil und ungefähr 10 cm Richtung Asphaltbahn verlängerte. Seitenschweller und die niedlichen „Flipper“ an den Flanken des Hecks sind „stock“, also unveränderte Kaufteile. Ebenso der monströse TRD-Karbonflügel, der nicht nur der Show dient, sondern vor allem Anpressdruck erzeugen muss. Die Montage der aus USA importierten Flügeltüren wird man bei TR so schnell nicht vergessen. Immerhin gingen drei volle Tage auf das Konto des „vertical door kits“ .Sicherlich gilt das Supra-Rot an sich gesehen nicht als der der große Bringer. Um der Karosserie mehr sportliches Ambiente zu verleihen, verteilte man in der Lackierkabine asymmetrisch angeordneten Streifen in Karbon-Schwarz aus dem Mercedes-Programm. Die Lack-Performance wurde mit Glitter von House of Kolor in der ersten Schicht Klarlack und drei weiteren Lagen aufgefrischt.
Das „Technospeed“ Rad, ein Produkt der japanischen Firma Blitz, die sich aus markenrechtlichen Gründen aus Deutschland zurückzog, findet in 9×18 und 10×18 Zoll die Gnade des jeweiligen Radhauses. Der Supra steht im Wettbewerb, wobei die 18-Zöller mit zweierlei Bereifung bestückt werden. Im Alltagsverkehr mit 255/35 Falken 452, die dennoch ab und zu im Drag verwendet werden. Die beim letzten Rennen verbrannten Falken auf der Hinterachse ersetzte Dominik kurzfristig durch Cooper Reifen. Mit der Straßenbereifung, wie auf den Bildern erkennbar, erreicht der Supra auf der ¼-tel Meile bestenfalls 13.63 Sekunden. Mit speziell für den Drag ausgelegten 285/40er Nitto Nt01 am Hinterrad liegt die Bestzeit bei 12.29 Sekunden, ein beachtlicher Wert für das relativ schwere Fahrzeug.
Was steckt also unter der Haube des zweischneidigen Schwertes? Ein Toyota 3-Liter des Typs 2JZ-GTE, ein 6-Zylinder Reihenmotor mit 24 Ventilen und zwei Abgas-Turbolader, der für die Meile aufbereitet wurde. Unter Anleitung und mit Hilfe der American European Motorsports – kurz EA Motorsports – hatte Dominik gelernt, Motoren zu konfigurieren. Die ersten Abstimmungen der Konfiguration aus Blitz und HKS Komponenten endeten im Chaos, weil der Motor „zu fett“ lief. Nach Dominik das Problem mit der Benzinzufuhr gelöst hatte und zum ersten Mal auf den gewünschten Schub zurückgreifen konnte, platzte das 6-Gang Getriebe. Nach monatelangen Tüfteln fand er den richtige Dreh heraus. Nicht zuletzt dank dem HKS EVC IV Boost Controller liegt der Supra mit gemessenen 550 PS am Hinterrad auf Augenhöhe mit deutschen Mitbewerbern. In vielen Drag-Rennen konnte er Porsche und BMW M5 hinter sich lassen.
Der Interieur mit dem zum Fahrer geneigten Cockpit besitzt die sportlichste Auslegung, die Toyota je einem Serienfahrzeug zukommen ließ. Dennoch fand Dominik genügend „Spielwiesen“ im Innenraum. Sparco Milano mit blauen Gurten sowie das Momo Volant vermitteln Rennsport-Feeling. Dank guter Kontakte nach Japan ergatterte er einen Cusco Käfig zum Sonderpreis. Zudem erweiterte er die Informationstafel um mehrere für den Turbo überlebenswichtige Zusatzinstrumente wie den 5 inch großen Drehzahlmesser mit Shift-Light. Zwei Turbotimer können für Motorkühlung im Stillstand aktiviert werden. Über dem Lenkrad sitzt die „Alltagseinstellung“ bis 2 Minuten Nachlauf, links außen die Racing-Einstellung für bis zu 5 Minuten. Dass nicht nur pures Racing angesagt ist, stellen die schweren Car.Hifi Module unter Beweis. Mit Sicherheit kosten beide Soundsysteme und vor allem die fetten 30 cm Woofer einige Hundertstel Sekunden. „I like to hear music“ entgegnet Dominik. Das wichtigste ist der Spaß am Auto und da wollen wir ihm nicht widersprech
Toyota Supra (JZA8), Baujahr 1996, Japan Import
Motor: 3-Liter Reihensechszylinder (2JZ-GTE), DOHC, Toyota-Biturbo, Blitz (front mount intercooler, air intake, HKS adjustable cam gears, intake cams, EVC IV Boost Controller, ETCS Electronic Throttle Control System (Drosselkappe), zwei Elektroventilatoren, Samco Schläuche mit HKS-Schlauchverbinder
Leistung. 550 PS am Hinterrad
Mechanik: manuelles 6-Gang Getriebe, Zwei-Scheibenkupplung,
Bremsen: gelochte und geschlitzte Scheiben (APR) / geschlitzte Scheiben, Rotora Bremsklötze
Auspuffanlage: Blitz Auspuffanlage ohne Katalysator
Fahrwerk: HKS Coilover Suspension Hipermax III (Gewindefahrwerk)
Räder: Blitz Techno SpeedVA:9×18 Zoll ET10, 255/35 Falken 452, HA: 10×18 Zoll ET 7, 285/40 Nitto nt01 (Drag), 255/35 Cooper (Show)
Karosserie: Blitz Bodykit (Frontschürze, Seitenschweller, Heck) , Frontschürze nach unten verlängert), TRD-Karbonflügel, Flügeltüren vertical door kit (US), Lackierung von TR Lack & Design: Mercedes Karbon-schwarz, Toyota Rot, Metalflake House of Kolors (in erster Klarlackschicht),
Interieur: Rechtslenker (J), Sparco Milano Sitze mit blauen Sparco Hosenträgergurten, 32cm Momo Lenkrad, Momo Schaltknauf, Handbremshebel und Fußmatten, Cusco Käfig (J), Turbo-Timer (einstellbarer Kühlungsnachlauf), Boost Gate Monitor, 5-inch Pro-Stock Drehzahlmesser mit Shiftlight, HKS Zusatzinstrumente und Controller Beifahrerseite: Öldruck, Wassertemp, Öltemp, Turbo Timer, Electronic Valve Controller), im linken Fußraum: Greddy Speed limiter, HKS F-Conv Benzin und Zündungs-Computer
Car-Hifi: Kenwood Monitor,Rockford 3-Wege System in Türen, 2-Wege System im Heck, Rockford Power 1000 Amplifier, 30 cm Rockford Subwoofer
Text & Foto: Tuningcars.de für Maximum Tuner 6/2009, reloaded für celinews.de Februar 2021