Mitte der 2000er Jahre holte ich mir die meisten Toyotas für die Autotuning beim Toyota Treffen in Wunsiedel ab, unter anderem den roten Jäckle-T18 bei der 2004er Premiere. „Fast & Furious“ beherrschte damals die Szene und wild aufgemachte Toyotas waren sprichwörtlich „mittendrin statt nur dabei“

Da die Scans kaum lesbar sind, hier der Originaltext: Wenn handelsübliche Kaufteile zu langweilig werden, greift man gerne auf Sonderanfertigungen zurück. Martin Jeckle ließ die Anbauteile seines in Ferrari rot lackierten Toyota Celica ST182 auf Wunsch herstellen.
„Beide Schürzen wurden in Anlehnung an das Veilside-Design als Sonderanfertigung gebaut“, verrät uns Martin Jeckle vom Toyota Team Günzburg. Im direkten Vergleich seiner Frontschürze mit der von Veilside fallen die in einer weniger zerklüfteten Frontpartie integrierten Zusatzscheinwerfer auf. Die Schweller mit der Lufteinlaß-Attrappe und der Heckdiffusor haben mit dem bekannten Japan-Kit nichts zu tun und besitzen ebenfalls ein eigenständiges Design. Bisher genannte Anbauteile wurden ohne Papiere und Prüfnummern angeliefert, an diesem Auto nach §21 verifiziert und mit Gutachten und Prüfnummern versehen. Die Motorhaube gilt unter Celica Fans als Kult. Sie stammt von der frühen Version des Celica 4×4 Turbo Typ ST185, dessen Karriere auf den Rallyepisten zu den Höhepunkten von Toyota Motorsport zählt. In diesem Zusammenhang bleibt WRC Champion Carlos Sainz unvergessen. Sein Name zierte die Modellpflege des Turbos, erkennbar an dem unverwechselbaren Lufteinlass auf der Haube. Die Herkunft der Lackierung hat ebenfalls mit Motorsport auf höchster Ebene zu tun. Ferrari Rot 300 ist das wahrscheinlich roteste Rot, das man einem Auto lackieren kann.
Nicht selten sieht Martin die gezückte Kelle auftauchen. Grund für den unfreiwilligen Zwischenstopp ist meist der aus USA importierte Flügel. Nach Prüfen der Papiere durfte er bisher immer unbehelligt weiterziehen, weil es an der Eintragung keinerlei Beanstandungen gab. Der gelernte Kfz-Mechaniker stellt heute im eigenen Betrieb unter dem Namen „Jeckle Fahrzeugveredlung“ seine individuelle Produktlinie auf die Beine. Dazu gehört auch die Edelstahlauspuffanlage ab Kat, deren Rohre sich nach der Hinterachse teilen und in zwei Endschalldämpfer münden. Die Endrohre entsprechen den typischen Japan Style. Dank Abgas und Geräusch Gutachten darf diese Anlage frei verkauft werden, ist jedoch nach §21 überprüfen und eintragen zu lassen.
Räder und Fahrwerk sind ebenso nicht alltäglich. Martin schwört auf Kayaba Dämpfer mit Ventura Federn und Sportstabis, die der Celica ein optimales Fahrverhalten verleihen. Die aus England importierten Räder nennen sich Team Dynamics Monza. Das Speichendesign der mit 215/35 R18 Aurora Gummis bestückten 8×18 Zoll ET35 Räder harmoniert ausgezeichnet mit der „Roten 18“
Ohne NOS leistet der 2 Liter 16V 160 PS, was sich innerhalb der Serienstreuung befindet. Die installierte Lachgasanlage würde zwar kurzfristig 220 PS aktivieren können, doch die dafür notwendige Flasche wird auf öffentlichen Straßen nicht mitgenommen, geschweige denn angeschlossen. Der Weg zu Treffen führt meist an einer Kontrollstelle vorbei und blitzartigen Stilllegungen will Martin nichts zu tun haben.
Toyota Celica Typ ST182, EZ 2/1991
MOTOR: 2 Liter 16V Typ 3S-GE, 160 PS laut Prüfstand
RÄDER: Team Dynamics Monza in 8×18 Zoll ET35 mit 215/35 R18 Aurora
FAHRWERK: Kayaba Dämpfer mit Ventura Federn (45/35), Whiteline Stabis ,Whiteline Domstrebe HA,Domstrebe Toyota VA
AUSPUFF: Jeckle Edelstahlanlage ab Kat, Duplex ab Mittelrohr, links-rechts Japan Style Endrohre
SPOILER: Front, Heckschürze und Seitenschweller Sonderanfertigung (Streetshark Prototyp), Heckflügel US
INTERIEUR: Isotta 34 cm Lenkrad, Momo Schaltknauf, Schroth Gurte in rot
EXTRAS: Motorhaube 4×4 Turbo, Heckklappe gecleant Zierleisten gecleant, Klarglasblinker, Klarglasnebelscheinwerfer, Lackiert in „Ferrari 300“ rot
reloaded für celinews.de am 5.April 2021/31.Januar 2022