„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Die Planung und erste Entwicklungsphase von Celica und Carina hat bereits Mitte der sechziger Jahre begonnen. Laut dem Buch „Toyota – a History of the first 50 Years“ wurde diese Idee eines sportlichen Fahrzeugs bereits bei der Analysis für Kleinwagen aufgegriffen. Der Publica (700) lief bereits 1961 vom Band. Im November 1966 wurde der Corolla vorgestellt. Der Corolla Sprinter folgte im Jahr 1968. Tatsächlich ausschlaggebend für die Entwicklung des „specialty car“ Celica könnte der weltweite Erfolg des Ponycars Ford Mustang gewesen sein.

Toyota sah dieses Projekt als durchaus kritisch an. Um einen eventuellen Misserfolg abzufedern, beschloss man die parallele Entwicklung der sportlichen Limousine Carina mit technischen Gleichteilen der Celica.
Toyota Celica TA22 (1970 )
Um diesen genialen Schachzug zu realisieren, baute man eine durch Lochkarten Computer-gesteuerte Fertigungslinie im neuen Werk „Tsutsumi plant“. Damit wurde weltweit zum ersten Mal ermöglicht, jedes Modell, unabhängig der Karosserie, des Motors sowie der Länderspezifikationen auf einem Band zu fertigen.

Toyota Carina TA10 (1970)
Der erste Dezember 1970 gilt als offizieller Geburtstag der Serien A1 (Carina) und A2 (Celica), Warum die Typecodes „Carina A1“ vor „Celica A2“ eingeteilt wurden, mag Geheimnis der Toyota Motor Corporation bleiben. Das  so genannte Full Choise System wurde nicht in Europa angeboten. Im ersten Japanischen Celica Prospekt ist die volle Auswahl durchaus nachvollziehbar.

Weltweit die erste Produktionslinie, gesteuert durch Lochkarten, auf denen alle Informationen via erweitertem Typecode eingestanzt waren.. Dieses System ermöglichte eine gemeinsame Fertigungsstraße für TA1 (Carina) und TA2 (Celica) in beliebiger Reihenfolge in allen Variationen

Die Übersicht der vier Modelle beweist, dass Toyota der Celica sogar drei Carina-Versionen zur Seite stellte. Erstaunlicherweise zwei Zweisitzer, bzw. Coupés, anstatt einem Kombi bzw Station Wagon. Hinter den Blechen war identische Technik angesagt.
Der 1,6 Liter 2T-G DOHC Motor für GT/GTV wurde bei Yamaha von der 3M-Maschine des 2000GT abgeleitet (BildQuelle NEKO Twin Cam Story)
Zum Modelljahr 1973 präsentierte Toyota das Modell Celica Liftback mit großer Heckklappe. Der Radstand beträgt zwar nachwievor 2425mm, die abgeschrägte Frontpartie jedoch wurde begradigt, so wie sie von den Nachfolgemodellen der 23/28er Serien bekannt ist. Alle 1,6 Liter Varianten bekommen den Code TA27. Die diversen 2-Liter den Code RA25. An der Spitze der Hierarchie steht das „MQ“-Modell, bekannter unter der Verkaufsbezeichnung „GT“ mit der von Yamaha mit DOHC bestückter 18R-G Maschine (145 SAE PS bei 6400 Umin laut Japanischem Datenblatt)
Ähnlich in der Frontpartie: 1970 erschienen Ford Pinto/Rancher mit Doppelscheinwerfern und seitlich hochgezogener Stoßstange, die im Kotflügel schräg nach oben weitergeführt wird.
Ford Mustang Fastback und Toyota Celica Liftback besitzen identische Stilelemente, deren Auslegung allerdings grundverschieden ausfällt. Der Toyota beispielsweise hat eine große Heckklappe, der Mustang nur einen begrenzten Zugang zu einem relativ kleinen Kofferraum. Hüftknick und Sicken des Mustangs sind wesentlich markanter geprägt.
Toyota holte sich stets das Beste verschiedenster Hersteller. Der erste Toyota AA war quasi ein „Amerikaner“: Airflow-Karosserie ähnlich Chrysler, Motor, Fahrgestell und Elektrik von Ford. Nicht nur in den Sechzigern waren die USA mit Abstand größter Markt für japanische Fahrzeuge. Mit Sicherheit war die Entwicklung des Pony Cars „Celica“ von US-Fahrzeugen beeinflusst. In erster Linie steht dafür der 67er Ford Mustang Fastback, sowie der 66/67er Chevrolet Camaro, der das Coupé stark beeinflußte. Die den Muslecars ähnliche Optik wurde dem Radstand von 2425 mm, (ab 1976 -> 2500 mm) angepasst.