„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Die Entwicklung des ersten japanischen Hochleistungs-Sportwagens begann 1963 bei Nissan. Wie Joachim Kuch für sein Buch „Autos, die Geschichte machten – NISSAN – Datsun Z ….“ recherchierte, entstand bei Yamaha in Hamamatsu mit dem A550X der erste Prototyp eines GT, dessen Frontpartie an der Corvette angelehnt war. Laut Zeitplan sollte der Nissan 2000GT bei der Tokyo Motor Show 1965 vorgestellt werden. Wegen technischen Problemen mit der Entwicklung des Reihen-Vierzylinders aus der Fairlady geriet das Projekt ins Stocken und wurde 1964 in beiderseitigem Einvernehmen beendet.

Entwürfe des japanischen GT bei Yamaha im Auftrag von Nissan. Quellenangabe: Autos, die Geschichte machten, Nissan von Joachim Kuch.
Erste Entwürfe des Toyota 2000 GT (Quelle NEKO)

Mittlerweile hatte auch Toyota sein GT-Projekt begonnen. Ab Dezember 1964, nach Nissans Ausstieg, führten Toyota und Yamaha das GT-Projekt gemeinsam weiter. Yamaha entwickelte für Toyota einen Zylinderkopf mit zwei oben-liegenden Nockenwellen. Am 8. September 1965 wurde laut Yamaha Motor History der offizielle Vertrag abgeschlossen und man startete somit eine bis heute andauernde Zusammenarbeit. Laut Kuch soll zur Herbstmesse 1965 am Stand von Toyota das von Nissan gebaute Auto mit dem von Yamaha zur Serienreife gebrachten 150 PS starken Sechszylinder ausgestellt worden sein. Laut Yamaha hat Toyota einen Prototypen als Toyota 2000 GT präsentiert. (wahrscheinlich Prototyp 1)

Das Chassis des 2000 GT ist ähnlich dem des Lotus Elan (Quelle Road & Track)
Quellenangabe: Toyota 2000 GT, Sports 800, creative boutique NEKO 1977
Innerhalb kürzester Zeit (laut Road&Track nur ein halbes Jahr) wurde bei Yamaha auf Basis des 1988 ccm 6-Zylinder (3M) Block des Toyopet (Toyota) Crown S4 ein DOHC-Kopf entwickelt. Serienleistung: 150 PS bei 6400 u/min (Solex lizenzierte Mikuini 3 x 32 PHH Flachstromvergaser).  Im Rennmodus waren es 200 PS bei 7200 u/min  (3x Weber 40 DCOE Vergaser). Eigenartigerweise verschweigt Toyota in seinem Buch „A History of the First 50 Years“ die Zusammenarbeit mit Yamaha (kein Index-Eintrag)
Bereits 1966 beim Grand Prix von Japan in Suzuka feierten zwei Toyota 2000 GT einen Doppelsieg. Ein Jahr später legte der GT sogar 13 internationale Rekorde für Geschwindigkeit und Ausdauer auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke von Yatabe hin. (Quelle Prospekt Toyota 2000 GT)
in den ersten beiden Jahren wurden 228 Exemplare gefertigt (MF10 Frame 10001-10238)
Von der Modellpflege wurden nur noch 109 Einheiten. (Frame 10401 – 10509) gefertigt. Nicht alle Frames (Rahmennummern) sind belegt. Der Typ MF 10-C ist der 2000GT mit Automatic Getriebe. Leider liegen mir eventuell mehr Infos darüber nur in japanischen Schriftzeichen vor.
Alle Toyota 2000 GT wurden bei Yamaha in Iwata gefertigt, weil die Produktion bei Toyota nicht auf manuelle Kleinserien ausgelegt war. Zwischen 1967 und 1970 waren das (laut NEKO) exakt 337 Fahrzeuge des Typs MF10 mit der 3M Maschine.
Quadratisch ausgelegter 1988ccm DOHC-Sechszylinder mit 150 PS, 3 Mikuni (Solex) 32PHH Flachstromvergaser

Alle später folgenden Toyota-Motoren mit zwei oben-liegenden Nockenwellen sind von diesem 3M DOHC-Motor abgeleitet worden. Toyotas bekanntester DOHC der frühen 70er ist der 2T-G mit 1588 ccm, wie er bereits 1970 im Celica GT/GTV vorgestellt wurde. Ab 1972 folgte der 18R-G Motor mit 1988 ccm, eingesetzt im  RA25 Celica Liftback (GT 2000) auf kurzem Radstand 2425mm. Die Entwicklung des 1981 vorgestellten 5M-GE, bekannt aus der MA6-Serie Celica 2800GT, bzw Celica XX 2800 mit der internationalen Bezeichnung Celica Supra, ist bei Yamaha NICHT hinterlegt. In der Verdichtung reduzierte Motoren erkennt man am angehängten „U“ wie 2T-GEU, 18R-GEU, 5M-GEU

Bekanntester 2000 GT Deutschlands parkt normalerweise in der Toyota Collection Köln, wenn er nicht zu Veranstaltungen unterwegs oder zur Wartung ist. Silvretta, Sechsämterland Classic und Schloß Dyck sind bzw waren einige der vielen Teilnahmen des GT. Seine Fahrgestellnummer lautet MF10 10104 mit der gelisteten Motornummer 10136. Er wurde im Oktober 1967 gefertigt .
Der Innenraum beweist, dass Yamaha auch als Hersteller von Musikinstrumenten wie Pianos perfekte Arbeit geleistet hat
Infos über den Targe siehe LINK: (Klick auf Bild für http://www.car-addicts.com/feature/toyota-2000gt-the-first-japanese-symbol?fbclid=IwAR0O5FuIicb9FSiiHX_3Yd33A0IDEPoD8phKz5ARWW_p7X7N56-us1u_roM)
Dem Toyota 2000 GT wird nachgesagt, der Jaguar E-Type wäre sein Vorbild gewesen. Mag sein, doch garantiert nicht was die Höhe und die steil stehende Frontscheibe betrifft. Der flachere Toyota hinterlässt einen filigraneren Eindruck und hat vor allem weniger „Speckansatz“ um die Hüfte. Übrigens: Die beiden Toyota 2000 Cabrios für den Bond-Film „you only live twice“ (man lebt nur zweimal) wurden angefertigt, weil der 188 cm lange Sean Connery seinen Kopf am Dach angeschlagen hätte. G-Man Jerry Cotton (George Nader) kannte in seinem roten E-Type solche Probleme nicht.
Der Toyota 2000GT war nicht der erste Sportwagen Japans, diese Ehre gebührt der Fairlady SP310.  Allerdings hatte die Lady lediglich die OHV Maschine aus dem Bluebird 312 mit 80 PS. Der von Giugiaro entworfene Isuzu 117 erschien 1968  – ebenfalls mit DOHC (bei Yamaha NICHT hinterlegt) und sogar mit elektronischer Benzin-Einspritzung. BildQuelle Toyota Automobile Museum