„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Internationale Celica Prämierungen 1986 und 1987 in Weinfelden(CH) – im Bild Clubpräsentation CC Neckarsulm e.V. 1987

!! Fehler im Zählwerk der Crazy Dogs. 1986 war die 6. Prämierung

„In der Schweiz sind die Nudeln billiger“ meinte Clubkollege Otto Torn, als wir den rund 500 km langen Trip nach Weinfelden antraten. Na prima, billige Nudeln und aufgemachte Celicas, mehr braucht man nicht. Ich hatte bereits als Besucher die 6. Internationale Prämierung der Crazy Dogs auf dem Gelände der Firma Egolf AG genossen. Die Crazy Dogs sorgten für beste Unterhaltung. Ein geköpftes TA22-Discomobil beschallte das mit 267 Celis besetzte Areal. Auf Zeit konnte man eine auf Gegenlenker umgebaute Celica über einen Parcours steuern konnte. Eine unvergleichliche Gaudi mit Aussicht auf einen von drei Pokalen.

drei Pokale gab es auch für die beste Clubpräsentation

„We are red, we are white..“ … Dänische Celisti waren direkt nach dem 2:0 Sieg gegen Deutschland (EM) an gen Süden abgedüst, um in Weinfelden gegen den Rest der Celica-Welt in Sachen Alkoholvernichtung anzutreten. „skål“. Die Dänen haben nicht nur das EM-Spiel gewonnen. Die vierte Generation Celica, Typ T16 mit Frontantrieb, feierte Prämiere bei einer offiziellen Prämierung und hatte in der Schweiz bereits viele Freunde gefunden. Das Gros bestand aus Celis erster Generation. Die zweite Generation konnte auch damals nicht an die Erste heranreichen. Von der Dritten gar nicht zu reden. Denn das US-Design des Coupés mit Postkutschenheck, ein Exote auch damals schon. Unter den Liftbacks der 3ten Auflage hatte der Supra-lange Radstand des Typs MA61 eindeutig die schönere Nase vorne. Und wenn ich nicht meine Canon abgeschossen hätte … Immerhin drehte ich ein Video, das sich leider in den Jahren in Luft auflöste.

von links: TA23 von Thomas Arnold, AT16 von Otto Torn und mein MA61

Zurück in der Heimat heizte ich die lokalen Celica Fahrer auf. Ein Jahr später nahm ich zur Internationales Prämierung 1997 mit Thomas Arnold (TA23) und Otto Torn (AT16) zwei Kumpels des neu gegründeten Celica Club Oberfrankens in Schlepptau. Otto sorgte für die Erweiterung des Clubs. Otto hatte mit Wolfgang Kestel (TA40 Tropic), Stefan Blaszyk (TA40 Tropic) und Frank Möckel (TA23) drei weitere Celisti überzeugen können. Der Celica Club Oberfranken lernte sich 400 km südlich der Heimat kennen und blieb bis Mitte der 90er eine reisefreudige Auswärtsmannschaft.

die 3rd Generation unter sich

Die  5-köpfige, professionelle Jury (aus Fachbetrieben) sowie die Teilnehmer bewerteten „nur noch“ 186 Fahrzeuge nach den Kriterien: Lackierung, Motorraum, Carosserie, Interieur und  optischer Eindruck, wobei in diesem Jahr 1987 der Punkt Originalzustand fallen gelassen wurde. Nahezu keine Celica hätte in Sachen „Original“ punkten können. Identisch blieb jedoch die Klasseneinteilung. Kat A für 1stGen Coupé , Kat B für 1stGen Liftback, Kat C: für 2ndGen Coupé und Liftback, Kat D für 3rdGen Coupé und Liftback, Kat E für Supra MA6 und die neue 4thGen AT/ST16

optisch aufgemacht wie ein Dragster: TA23 des CTR. Links im Hintergrund einer der wenigen TA40 mit Rundscheinwerfer
links TA40 Modellpflege umgebaut auf runde Scheinwerfer
Der Celica Club Dörnigheim zählte auch zu den frühen deutschen Celica Clubs

Beide Treffen in Weinfelden gelten als Ursprung der in den Folgejahren wachsenden internationalen Celica Szene. Rückblickend waren es für mich die genialsten Celica-Treffen. Organisatorische Angelegenheiten wurden jährlich bei den so genannten „Präsidententreffen“ abgesprochen. Für das Jahr 1989 bekam der TCC Hessen das erste in Deutschland terminierte Internationale Celica Treffen zugesprochen. Es fand am Hockenheimring statt. Davon später

.. und Erwin kam aus den Berges des Kanton Wallis heruntergeritten
Viele Karosserieteile stammten von Spica AG (CH-5322 Koblenz) oder waren Universal-Zubehör wie die Zastrow-Transam-Hutze, in der Szene „Vogeltränke“ genannt
auch dieser TA22 repräsentiert den Zeitgeist der Mitachtziger
man beachte die Vielzahl der so genannten „Katzentreppen“
1stGen Corvette auf die Haube gebrusht
40er mit Schleifchen und Spica-Anbauten
die meisten 40er stammten aus der Modellpflege der Jahre 80/81
seitliche Rippchen gabs auch für MA61
Ich hatte meinen MA61 mit einem optisch unpassenden Foha Frontspoiler und Atiwe Telefon-Wählscheiben-Felgen verschandelt, nur um nicht mit einem 100%-Serienfahrzeug anzutreten (Rang 14 von 25)
Beweisfoto: Paul Wassiliadis war 1987 mit seinem TA22 dabei (Rang 58 in Kat A)
1. Platz 1986 und 1987 in Kat A für Franz Erdin. Er räumte über Jahren hinweg die Pokale in seiner Kategorie ab
sein TA22 steht heute im Toyota Museum Schweiz
Wolfgang Kestels Tropic gewann die Kategorie C, womit ich den CCO in der heimischen Presse vermarkten konnte. Nur ein Jahr später zählten wir fast 30 Celica Fahrer. (rechts TA23 von Thomas Arnold Platz 36 in Kat A)
Josef Regers RA28 noch mit 18R-G, vor dem Umbau mit 5,7 Liter Chevrolet-V8
.. und wie gehts weiter, Michl? Celica Treffen in Hagen, ausgefallenes „Trotzdem-Treffen“ in Volketswil und die grandiose Travestie-Show in Porta Westfalica

mko 16. April 2020