„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Celica T23, das optimale Auto für den emsigen Konditor. Es ist ein flottes Schnittchen mit allerlei Zutaten. Es zergeht auf der Zunge, ist leicht verdaulich und laut Daniel Speidel, sogar ein Go-Kart für die Großen.

Seine Autos sind im laufe der Zeit gewachsen, im Toyota Lager ist er jedoch geblieben. Vor der Celica balgte er sich mit Corolla G6 und einem Starlet herum. Weil die siebte Generation der Celi ihm so außerordentlich gut gefiel, wurde er sozusagen zum Aufsteiger in die Coupé-Klasse. Seine erste Aktion am werksneuen Auto ließ das schmalbrüstige Serienröhrchen am Heck verschwinden.

Die zwei fette Enden eines Laser-Endtopfes geben die vom drehfreudigen 1,8 Liter nach hinten erzählte Geschichte nun deutlich sonorer weiter. Es soll sogar Leistungssteigerung regnen, so behauptet es zumindest das Beiblatt des Herstellers. Laut Papier sind es deren acht Pferde, nachgemessen hat Dany bisher noch nicht. Das Design der Celica sieht serienmäßig chic aus. Für Präsentation der Serie sind die Prospekte, keinesfalls wir zuständig. Auf dem Zubehörmarkt geht einiges in Sachen Aufrüstung, was von den Fans in der Schweiz sehr gut angenommen wird.

Daniel ließ einen aus Frontspoiler, Schweller, Heckschürze und Flügelchen bestehenden Styling Kit von Savage Car Design montieren, der die „Neuen Kanten“ intensiver betont. Die neckischen Scheinwerferblenden mit dem Dächlein über dem Fernlicht verkauft Postert.

Bestückt mit Serienfahrwerk und 16 Zoll Rädern würde eine bespoilerte Celi gar lustig wie ein hochbeiniger Mops aussehen. Um dem entgegenzutreten verleiht ein B+G Gewindefahrwerk mehr Nähe zum Asphalt. Die Optik der RH Technics Felge steht dem Auto ausgezeichnet, montiert in 8,5 x 18 Zoll mit 225/35er Falken rundum lassen sich die Radkästen satt ausfüllen. Die Einpresstiefe der Räder von 25mm wurden mit Scheiben gleicher Stärke ausgenullt. Die Schweizer Gesetzgebung optimal ausgelegt, wird steht einem bündigen Abschluss nichts im Wege. Mit aufgelegter Bereifung und 70mm Fahrwerks Einstellung fährt sich das Auto wie ein Go-Kart für Große, sagt Daniel. Doch die Hürden in der Schweiz sind manchmal so hoch wie die Berge. Zur Kontrolle wird von Mitte Radnabe bis untere Kante Kotflügel gemessen. Wird man „zu tief“ erwischt, ist man mit einer erneuten Vorführung und einem 100 Fränkli Überweisungsformular mit dabei. Und das Spiel kann von Neuem beginnen, doch wer zahlt schon gerne jede Woche für sein Sahnetörtchen?

Toyota Celica T23, Baujahr 2000

MOTOR: 1,8 Liter VVT-i, 148 PS (lt. Papiere)

RÄDER: RH Technics in 8,5×18 Zoll ET25 mit 225/35-18 Falken, 25mm Distanzscheiben

FAHRWERK: B+G Gewindefahrwerk

AUSPUFF: Laser Endtopf mit Doppelendrohr, 110mm Durchmesser

ANBAUTEN: Savage Car design Kit (Frontlippe, Seitenschweller, Heckflügel und Heckschürze), Postert Scheinwerferblenden

INTERIEUR: Riffelblech selbst zugeschnitten, Momo Knauf,

EXTRAS: Mittelkonsole in Wagenfarbe mit Airbrush

DANKE AN: Garage Frey in Unterendfelden (CH) für die saubere und gute Arbeit

veröffentlicht in Autotuning 2/2002

reloaded für celinews.de (DIA Scans) – michael kolb 18. Februar 2021