„Im Zeichen des Drachen“ Die Celica Story von Michael Kolb.

Ein Toyota Carina ist nicht wirklich zum „Tuningcar“ geboren. Dass sich ex-VW Pilot Viktor Lening dennoch der japanischen Limousine angenommen hat, zählte für ihn zur großen Herausforderung

Das Verlangen, beim Aufbau eines VWs in die Tuningteil-Kiste zu greifen, ist einfach zu groß. Wer einen Carina auswählt, der darf sich nicht nur etwas einfallen lassen, er MUSS. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf machte sich der Kfz-Mechaniker ans Werk.

Frontschürzen für Carina gibt es nicht auf dem Markt. Victor beschaffte sich bei Planet Tuning eine Schürze für Golf III im RS-Look. Nachdem er diese in drei vertikale Teile geschnitten hatte, fügte er die Einzelteile mit Glasfasermatten der horizontal gekürzten Carina Stoßstange an. Da ein Golf schmäler als der Carina, musste zu den Radläufen hin mit Material ausgestellt werden. Nebel und Blinker sitzen in der Schürze, Die neben den Hauptscheinwerfern sitzenden Gläser sind Attrappe, weil die Standlichtfunktion von den Scheinwerfern übernommen wird. Glatte Flächen ohne Zierleisten am Carina sind auf Grund ihrer Seltenheit eine Anmerkung wert. Ohne Firlefanz präsentiert sich das Heck. Über die Herkunft der schwarzen Heckleuchten hüllt sich Viktor in Schweigen. Über die Lackierung gibt er bereitswillig Auskunft. Auf Basis eines Rot aus dem VW-Audi-Programm verteilte man die Gemini Lasur von Mipa.

Untypisch für Carina will die Lenkung mit einem kleinen 28er Momo betätigt werden. Schwarze Ledersitze von FK ersetzten Toyota-Stoff, deren Farbe und Design an den Tür-Innenschalen abgelesen werden kann. Scherben bringen Glück!  Ein in Amberg stadtbekannter ex-Opel und Audi A8 Pilot namens „Mechatronix“ schlug ein Design mit zerbrochenen Spiegel vor, woraufhin Victor seiner Freundin einen Spiegel klaute. Das Aussehen der auf Leder geklebten Scherben mit mittig positioniertem Ersatzrad entschädigen für den von der Freundin empfangenen Anschiss

Ein kleiner Schritt für VW-, ein großer für Carina-Bastler. H&R Federn mit Koni-Dämpfer zwingen die Karosse um 40mm dem Asphalt näher bei wesentlich strafferer Gangart. Zweiteilige RH ZW3 Felgen in 8,5×17  und 9.5 Zoll mit vergoldenen Schrauben und Radnabendeckel füllen die Radhäuser, deren Radlaufkanten um 2 cm gezogen werden mussten

Optische sowie technische Überarbeitung des 1,8 Liter folgt in der nächsten Phase. Beide sind nicht so einfach wie bei einem VW zu bewerkstelligen, doch das ist eben die echte Herausforderung. Es geht doch!

Toyota Carina T19, Baujahr 1996

MOTOR:  1,8 Liter, polierte Ansaugbrücke, 107 PS Origenal

RÄDER:  RH ZW3 in 8,5×17 Zoll ET 25, 215/40,9.5×17 Zoll ET 20 245/35

FAHRWERK:  H&R Federn (40mm), Koni Fahrwerk

AUSPUFF:  Serienanlage mit Endtopf von ?Remus

SPOILER:  Eigenbau-Frontschürze aus Carina Stoßstange und Golf III Frontspoiler (Planet Tuning), modifizierte Originalschürze

INTERIEUR:  28er Momo, FK-Ledersportsitze, Kofferraumausbau, Car HiFi:

EXTRAS:  Blinker und Nebelscheinwerfer in Schürze, Scheinwerferblenden von ?Mattig, Zierleisten Kotflügel gebördelt, Seitenwände um 2cm gezogen, schwarze Heckleuchten, Lackierung Mipa Gemini auf roter Basis (Vw/Audi) DANKE AN:  Klein Dieter, Juljano. Thomas, Chris, Mechatronix

Michael Kolb für Tuning 6/2017, reloaded für Tuningcars 3/2021
fotografiert beim Treffen in Wunsiedel 2006 (Klick auf Bild öffnet Treffen in neuem Tab)
Toyota Carina „radical alus“ war mein Intro im NAV Verlag (Auto Test & Tuning) 9/1997)